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Daten-CD: Deutschland ein Schurkenstaat?

Älteren Menschen sagt man gerne eine gewisse Altersstarrheit nach. Betrachtet man nun die Mitglieder der Bundesregierung, nimmt dann die Diskussion hinsichtlich der gestohlenen und illegal gebrannten Steuersünder-CD hinzu, dann befindet sich Deutschlands ältestes Altenheim in Berlin. Und unser Minister Schäuble ist der Redelsführer, der klägliche Rest Mitläufer.

Ja, ich bin gegen den Erwerb der CD. Und nein, ich werde sicherlich nicht da zu finden sein. Leider. Wir dürfen nicht vergessen woher die Steuer-Unterschlagungs-CD stammt: von einem Mitarbeiter der Berufe mit Verschwiegenheit, u. a. Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung oder Bankmanagement. Denn es ist nicht möglich, einfach mal so eine CD mit selektierten Datenbeständen zu brennen.

Pflichtlektüre für Dr. Schäuble.

Pflichtlektüre für Dr. Schäuble.

Daher ist es naheliegend, dass hier ganze Personengruppen gemeinsam agiert haben. Denn nach den bisherigen Angaben aus den Erklärungen soll es sich ja direkt um Gelder handeln, welche nicht versteuert wurden. Somit muss jemand Informationen aus erster Hand erhalten haben, und das wird mit Sicherheit kein einfacher Schalterbeamter gewesen sein.

Mit dem Kauf der CD, vorausgesetzt es gibt sie wirklich, wird der Rechtsstaat angreifbar und erpreßbar. Und selbstverständlich werden jetzt gigantische Summen unters Volk geworfen, um irgendwie den Kauf zu rechtfertigen. Nein, Demokratie und Rechtsstaat sieht anders aus. Denn mit dem Vollzug einer kriminellen Handlung (nach Deutschem Recht) wird in diesem Falle gewerbsmäßiger Handel betrieben. Die Information über vertrauliche Datenbestände wurden rücksichtslos und skrupellos mißbraucht.

Sicherlich wird es auch zahlreiche Bürger geben die dies für legitim halten. Aber denken wir weiter. Heute ist es die CD, morgen Sie, übermorgen alle Rentenbezieher. Unsere Bundesregierung verurteilt die Vorgehensweise der ehemaligen STASI, arbeitet aber genau nach diesem Schema.

Im Prinzip werden sogar die Steuerprüfer der Finanzämter vorgeführt. Denn nun heisst es: schaut her, das habt ihr all die Jahre nicht gemerkt. Oder anders ausgedrückt: unsere Betriebsprüfer sind grottenschlecht.

Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Schweizer sofort mind. 10 Mill. für die CD bieten. Und den Vorfall als schweren Datenmissbrauch vor Gericht klären. Aber wahrscheinlich ist das schnelle Denken und Handeln nicht unbedingt eine Schweizer Stärke. Dafür zeigen wir Deutsche nun was wir drauf haben: Korruption, Hehlerei, Datenmissbrauch.

Was lernen wir aus der Sache? Vertrauen Sie weder Steuerberatern, Bankern oder Ihrem Nachbarn. Danke BRD für diese Lehrstunde.


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