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Während zahlreiche Großunternehmen weltweit mehr oder weniger unter dem Subventionszelt nach Sauerstoff ringen, werden es wohl wieder einmal die klein- und mittelständischen Unternehmen sein die zeigen, wie man einen Betrieb zu führen hat. Der Autor dieses Artikels begleitete das Unternehmen Ascaro Agentur für Werbe- u. Messebau quer durch Europa. Abschluss bildete die Messe Car und Sound in Köln.

Gehören Sie auch zu jenen Messebesucher, die immer wieder staunend an Messeständen stehenbleiben und sich fragen, wer so etwas baut? Da werden auf Messen für wenige Tage imposante Produktaufbauten gezeigt, Displaywände leuchten mit grossformatigen Werbebannern, der Besucher schreitet auf Teppichboden durch die Unternehmenspräsentation.

Es ist Montag 04:45 morgens. Die Mitarbeiter des Messebau-Unternehmens Ascaro beladen einen LKW und nach wenigen Minuten Ladezeit geht es mit insgesamt 5 Mitarbeitern vom Rheinland aus Richtung Konstanz. Zugegeben, ich könnte noch ein wenig Schlaf gebrauchen. Aber es hilft nichts, schließlich hat man nicht alle Tage die Gelegenheit, am Puls eines Unternehmens teil zu haben.

Von den Mitarbeitern erhalte ich einige Angaben zu den kommenden Messeständen, welche in dieser Woche aufgebaut werden. Der Betriebsleiter Josef Traut erklärt mir die Stände anhand der vorliegenden Zeichnungen. Sieht irgendwie alles kompliziert und nach viel Arbeit aus. „Technische Zeichnungen fertigen wir selbst an“ erfahre ich dann im weiteren Gespräch. Und das man für den Standaufbau knapp 28 Stunden eingeplant hat.

In Konstanz angekommen, würde ein Manager jetzt erst einmal ausgiebig Essen und sich ausruhen. Daran ist in meinem Falle nicht zu denken. Sofort wird der LKW ausgeladen, die Arbeitsutensilien verteilt, jeder erhält einen Aufbauplan. Auch ich, und damit bin ich mitten drin. Es wird gesägt, gehämmert, gebohrt. Stellwände werden gezogen, der Blick auf die Uhr zeigt, das wir gut im Rennen liegen.

Nach ca. fünf Stunden die erste Pause. 15 Minuten, mehr ist nicht drin. Der Ablauf gleicht einem Schweizer Uhrwerk. Alles passt auf Anhieb. Josef Traut hat seine Augen und Ohren überall. Er delegiert seine Leute mit Handzeichen und Augenkontakt. Nach 29 Stunden Daueraufbau ist der Stand fertig. Genau wie ich.

Es folgen wenige Stunden Schlaf, am Frühstückstisch arbeitet Josef Traut an seinem Laptop. Am Standort des Unternehmens in Baesweiler laufen alle Kommunikationsfäden zusammen. Während wir noch in Konstanz sitzen, arbeitet ein anderes Team an einem anderen Messestandort und übermittelt alle Daten nach Baesweiler. Im Gespräch mit den Mitarbeitern erfahre ich, das ein 30 Stunden Tag keine Seltenheit ist. „Du kannst ja keinen halbfertigen Stand übergeben“ meint der mit 28 Jahren jüngste Mitarbeiter. „Und das Beste ist, immer wieder einen Stand zu bauen wo andere der Meinung sind, das es so nicht geht“ erfahre ich nebenbei.

Während ich noch mit meinem Schlafdefizit kämpfe, drängt der Chef zum Aufbruch. Es geht nach Friedrichshafen, dort steht der Abbau eines Messestandes auf der Tagesordnung. Wir sprechen endlich mal über Zahlen, und nicht über Bohrspitzen und Acrylwände. Das Unternehmen ASCARO ist ein reines Familienunternehmen und beschäftigt zwischen fünf und zehn Mitarbeitern. Der Jahresumsatz liegt im zufriedenstellendem Bereich (ich soll das so formulieren /Anm. des A.), man benötigt keine Subventionen, keine Kredite. Lieferanten-Rechnungen werden innerhalb von sieben Tagen bezahlt.

Dann sind wir auch schon in Friedrichshafen. Nach dem Standabbau geht es Richtung Amsterdam. Auch dort steht ein Standabbau an, wobei wir unseren LKW vorab in Baesweiler ausladen. Nach gut fünf Tagen fühle ich mich wie die Abwrackprämie des Bundes, und meine Achtung vor den Unternehmen des Messebaus ist beachtlich gestiegen.

ASCARO Werbe- und Messebau
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